
Kronen Zeitung
POLSTER ÜBER BREHME:
„Andi war ein feiner und bodenständiger Kerl“
Deutschlands ewiger Elfmeter-Held Andreas Brehme starb im Alter von 63 Jahren. Toni Polster erinnert sich an viele Duelle und den Fast-Bayern-Deal: „Andi war ein feiner und bodenständiger Kerl.“
Nur 44 Tage nach dem Tod von Franz Beckenbauer trägt der deutsche Fußball neuerlich Trauer. Andreas Brehme, Elfmeter-Siegtorschütze im WM-Finale 1990 gegen Argentinien, starb in der Nacht auf Dienstag an einem Herzstillstand. Fürs DFB-Team bestritt der gebürtige Hamburger drei Weltmeisterschaften, 86 Länderspiele. 1986 stand er ebenfalls im WM-Finale (2:3 gegen Argentinien). Auch bei der EM 1992 stieß er (als Kapitän) mit den Deutschen bis ins Endspiel (0:2 gegen Dänemark) vor.
Seine besten Tage als Vereinsspieler erlebte Brehme mit Inter Mailand (Meister 1989, UEFA-Cup-Sieger 1991). Seine weiteren Stationen waren Saarbrücken, Kaiserslautern, Bayern München und Saragossa. Deutscher Meister wurde er mit den Bayern und sensationell mit Lautern (1998, als Aufsteiger). Mit einem Österreicher kreuzten sich die Wege besonders oft, nämlich mit Stürmer Toni Polster.
„Andi war ein feiner, stets bodenständig gebliebener Kerl. Es war immer eine Freude, ihn zu treffen. Und es ist furchtbar traurig, dass er so jung gehen musste“, meinte ein bestürzter Polster zur „Krone“. Direkte Duell gab’s über mehr als ein Jahrzehnt hinweg, im damaligen Meistercup (Austria gegen Bayern), im Nationalteam, in der spanischen Liga (Rayo Vallecano gegen Saragossa) und natürlich in Deutschland (Köln gegen Lautern). Polster erinnert sich auch gerne zurück, als ihn Brehme nach Austrias Partien gegen die Bayern nach München lotsen wollte. „Andi und Lothar Matthäus haben sich damals bei den Bossen stark gemacht, dass sie mich zu den Bayern holen sollen. Aber leider hat man damals als Österreicher in Deutschland nichts gegolten. Das hat sich ja, auch dank meiner Mithilfe, mittlerweile zum Glück geändert.“ In Deutschland war die Bestürzung über den plötzlichen Brehme-Tod natürlich riesig. „Ich bin unendlich traurig“, sagte sein Weltmeister-Kollege und Wegbegleiter Rudi Völler. „Er war unser WM-Held, aber für mich noch viel mehr. Seine wunderbare Lebensfreude wird mir fehlen.“
Auch seine Ex-Vereine reagierten mit großer Trauer. Die Bayern schrieben über X (ehemals Twitter): „Wir werden Andreas immer in unseren Herzen behalten.“ Vor dem Hit Inter - Atlético wurde eine Trauerminute abgehalten.
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