
Kronen Zeitung
„WIRD WARM UMS HERZ“
Rapid baut im Saisonfinish auf Burgstaller-Effekt
In der Vorwoche hat Fußballer Guido Burgstaller sein Comeback gegeben und bereits wieder zwei Einsätze für den SK Rapid absolviert. Und seine Rückkehr inspiriert offenbar das Team: Sowohl im Hinspiel des Conference-League-Viertelfinales gegen Djurgårdens IF als auch im Wiener Derby gegen die Austria holten die Grün-Weißen einen Sieg. Dieser Pfad soll sich bis zum Saisonende fortsetzen. Dass Rapid mit dem Stürmer besser performt, lässt sich auch statistisch belegen.
Zwei Kurzeinsätze über knapp zehn beziehungsweise 25 Minuten hat der 35-Jährige nach einer langen Zwangspause wieder in den Beinen. Burgstaller hatte am 14. Dezember 2024 infolge eines tätlichen Angriffs vor einer Wiener Innenstadt-Disco unter anderem einen Schädelbasisbruch erlitten. Die Fortsetzung seiner Karriere schien daraufhin ungewiss. Am Sonntag kam der Routinier im Derby gegen die Austria in Hütteldorf in der 67. Minute aufs Spielfeld, es war das erste Heimspiel für ihn seit 1. Dezember 2024 (0:1 gegen Blau-Weiß Linz). In der 70. Minute schoss Mamadou Sangare das 2:0.
Für die Rapid-Familie war seine laut gefeierte Einwechslung ein besonderer Moment, wie auch Trainer Robert Klauß im Anschluss an die Partie erklärte. „Natürlich gibt es extrem viel Energie fürs Stadion, was sich auch wieder auf die Mannschaft überträgt“, meinte der Deutsche. „Und, was man auch nicht vergessen darf – das war auch der eigentliche Grund, warum wir ihn reingebracht haben: Er ist im Pressing extrem schlau, hat sehr viel Erfahrung und weiß genau, wie er anlaufen muss und wann er auslösen muss.“
Kribbeln bei der Einwechslung
Burgstaller selbst sagte, das Comeback im Allianz Stadion habe für ihn „einen sehr großen Stellenwert“ gehabt. „Es kribbelt, es wird warm ums Herz. Aber das zu beschreiben ist schwierig. Ich würde es gerne jedem einmal wünschen, so was zu erleben“, berichtete er. „Man merkt natürlich noch, dass ich körperlich noch nicht da bin, wo ich gern hin möchte. Das ist aber auch unrealistisch nach der Zeit. Von dem her bin ich einfach froh, dass ich wieder bei der Mannschaft bin, dass ich der Mannschaft helfen kann, auch wenn es nur ein paar Minuten manchmal sind.“
Burgstaller hat in dieser Saison in allen Bewerben bisher acht Tore erzielt und sechs Assists beigesteuert. Einen positiven Einfluss auf seine Kollegen und somit Rapids Spiel dürfte er aber auch darüber hinaus haben. Denn in den 27 Pflichtmatches dieser Saison mit Burgstaller im Kader holte Rapid im Schnitt 2,04 Punkte, wobei für diese Berechnung auch für die Ergebnisse in K.o.-Spielen Punkte vergeben wurden. Über die 16 Spiele, in denen Burgstaller aus unterschiedlichen Gründen fehlte, beläuft sich der Mittelwert auf 1,4 Punkte.
„Ein enormer Charakter“
Dass Burgstaller allein mit seiner Präsenz in der Kabine helfe, geht auch aus allen Statements seiner Mitspieler hervor. „Ein enormer Charakter. Ich kenne ihn erst seit Kurzem erst, aber man sieht einfach seine Ausstrahlung und wie wichtig er für die Mannschaft ist“, sagte Winter-Neuzugang Ercan Kara, der bisweilen anstelle von Burgstaller in der Startformation steht.
Am Donnerstag (21.00 Uhr) steht für Rapid im Rückspiel gegen Djurgården die nächste schwere Prüfung an. Die Wiener müssen einen 1:0-Erfolg aus dem Hinspiel verteidigen. Burgstaller wird voraussichtlich erneut als „Joker“ zum Einsatz kommen.
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